Ruine Osterland
Die Schlossruine Osterland nahe Oschatz wurde um 1210 als Jagdschloss der Markgrafen von Meissen und der Ostmark erbaut. Wahrscheinlicher Bauherr war Markgraf Dietrich. Sehr schnell verfiel jedoch das Schloss und wurde bereits 1379 als wüstes Steinhaus genannt. Mehrmals fanden im 20. Jahrhundert Ausgrabungen statt, so u.a. zwischen 1903 und 1908 unter Leitung von Justizrat Hans Julius Schmorl und 1991-92 unter Leitung von Reinhard Spehr. Dabei wurden auch das wertvolle Wasserhaus und der gesamte Grundriss freigelegt. Die Vierflügelanlage war glockenförmig über ein Bachtal gebaut, wobei ein Bach mitten durch das Schloss führte. Das Bauwerk war dreigeschossig mit einem Halbkellergeschoss. In den Rundtreppenhäusern sind schiessschartenartige Fenster erhalten. Die Risalite und die Wandgliederung vermitteln einen burgartigen, wehrhaften und trutzigen Eindruck. Alle Ecken der 24 Risalite bestanden aus sorgfältig gearbeiteten Quadern, die bis in die Fundamente hineinreichten. In einer Ecke des Palasthofes wurde ein quadratisches Quellhaus mit einem runden Innenhof von 6 Meter Durchmesser eingefügt. Von den anschliessenden beiden Palastflügeln führten Treppen in der Mauerstärke in diesen unterirdischen Wasserraum. Das Wasserbecken lag über einer sehr starken Quelle, die schnell das Becken füllte. Das Wasserhaus musste wegen der zunehmenden Gefahr einer Schädigung und des Zerfalls wieder zugeschüttet werden. Der gesamte Grundriss ist mit dem quadratischen Hof von 19 x 19 Meter Abmessung völlig symmetrisch. Die heutigen Baureste bestehen hauptsächlich aus zwei 9,60 Meter hohen Mauerstummeln.      



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