| | Das alte Herrengeschlecht der Familie von Waldenburg gründete die Ortschaften der Gegend um Wolkenstein.
Das Gut Streckewalde liegt versteckt an einem Berghang im Wald direkt im Kammgebiet des Erzgebirges. 1241 wird eine Schenkung des Ortes Streckewalde durch die Herren von Waldenburg an das Kloster Buch nahe Leisnig erwähnt. Innerhalb einer Fehde wurde der Ort stark beschädigt und ging zurück in den Waldenburgischen Besitz. Um 1500 ist Streckewalde im Besitz der Familie von Krahe. Bis 1752 werden mehrere Besitzerwechsel angegeben, bevor es mit dem Amtmann von Wolkenstein, Johann Kanne in bürgerlichen Besitz kommt. Dieser gibt das Anwesen um 1800 an seinen Sohn Dr. Karl Kanne weiter. 1898 kaufte Kommerzienrat Arthur Schmidt das Gut und ersetzte das alte Herrenhaus 1908 bis 1910 durch das jetzige Schlossgebäude. Barocke aber auch klassizistische Formensprachen beherrschen das interessante Gebäude. Die grosszügigen Räume verfügen über Parkettböden und Holzvertäfelungen. Am Hang gab es noch eine malerische, künstliche Burgruine, die aber heute ziemlich verfallen ist. 1932 erbte Wendula Schmidt das Schloss. Wendula Schmidt war mit Otto Wagener verheiratet. Dieser war hoher Funktionär in der NSDAP und SA-Stabschef. Allerdings fiel er später bei Hitler in Ungnade und verlor zahlreiche Ämter. Angeblich entging er 1934 auch knapp einem Mordanschlag. Den Herrensitz Streckewalde benannte er in Schloss Hohenwendel, zu Ehren seiner Gemahlin um. Nachdem Wagener aus der Gefangenschaft zurückkam, wohnte er mit seiner Frau am Chiemsee und verfasste dort sein Buch "Hitler aus nächster Nähe". Hohenwendel wurde 1945 enteignet und später als Schulungsgebäude weitergenutzt. 1990 scheiterte der Versuch, ein Hotel im Schloss unterzubringen. Heute steht das Schloss leer und beginnt zu verfallen.
| | | |