| | Die bei Frohburg gelegene Burg Gnandstein ist sicherlich eine der ältesten und besterhaltensten Burgen ganz Sachsens. Die Burg ist dank den Besitzern, die über ein halbes Jahrtausend durch die Familie von Einsiedel repräsentiert wurde in einem guten und vor allem originalen Zustand. Burg Gnandstein gilt als eine Sicherungsanlage aus der Zeit der Ostexpansion. In unmittelbarer Nähe befanden sich im Mittelalter große Handelsstrassen wie die Via imprii, die Reichsstrasse oder der Peter und Paulsweg, der von Niedersachsen kommend bis nach Böhmen führte und in der Nähe der Burg auf die Erzgebirgsstrasse, die nach Leipzig führte, traf. Erster urkundlich erwähnter Besitzer der Burg Gnandstein ist 1205 Heinrich Schladebach, doch schon bald nennt er sich Henricus de Gnannenstein, also Heinrich von Gnandstein. Burg und Ort Gnandstein gehörten damals zur Markgrafschaft Meißen. Im Jahre 1307 kam es zur geschichtsträchtigen Schlacht bei Lucka. Schon 20 Jahre nach der Schlacht wurde der Burggraf von Leisnig mit der Burg Gnandstein belehnt und knapp 100 Jahre später erhält der erste aus dem alten sächsischen Adelsgeschlecht derer von Einsiedel die Burg Gnandstein. 1409 verlegen die Einsiedels ihren Stammsitz vom Rittergut Prießnitz nach der Burg Gnandstein und dort blieb die Familie in ununterbrochener Generationenfolge bis 1939. Finanzprobleme nötigten den letzten Vertreter der Familie Einsiedel die Burg an Sybilla Freifrau von Friesen zu verkaufen. Nach dem Ende des II. Weltkrieges wurde die Burg und das dazugehörige Rittergut im Zuge der Bodenreform, wie alle anderen Herrensitze auch, enteignet. Heute ist auf der Burg ein Museum untergebracht. | | | |