Ruine Niederlauterstein
Die Errichtung der Burg Lauterstein im 12 Jahrhundert ist durch archäologische Funde in den siebziger Jahren bewiesen. Zum Schutz der alten böhmischen Handelsstrasse, die von Leipzig nach Komotau und Prag führte, wurde sie auf einem Gneisfelsen gegenüber der Schwarzen Pockau erbaut. 1304 wird Lauterstein erstmals in urkundlich erwähnt. Ein gewisser "Johannis in Lutirstein" der pleissenländischen Reichsministerialienfamilie von Erdmannsdorf ist darin als Inhaber verzeichnet. 1323 befand sich die Burg im Besitz der Reichministerialen von Schellenberg. Den erstarkenden Markgrafen von Meissen gelang es jedoch, die Schellenberger - ehemals Stützen der Zentralgewalt - zu vernichten. Burg und Herrschaft Lauterstein wurden an die Burggrafen Albrecht von Altenburg und Otto von Leisnig verlehnt und dadurch in den Machtbereich der Markgrafen von Meissen einbezogen. Nach dem Verkauf der Burg durch die Burggrafen von Leisnig im Jahre 1434 an die Freiberger Patrizierfamilie von Berbisdorf wurde 1497 das Besitztum aufgeteilt und durch die Burg eine sogenannte "Schiedsmauer" gezogen. Die Herren von Berbisdorf hatten die Burg bis 1559 in ihren Besitz, bis sie diese an Kurfürst August abtreten mussten. Dieser richtete auf der zwischenzeitlich schlossartig ausgebauten, mittelalterlichen Wehranlage das landesfürstliche Amt Lauterstein ein. Während des Dreißigjährigen Krieges zogen schwedische Soldaten mordend und brandschatzend umher. Die Menschen der Region suchten Zuflucht in den dunklen Wäldern des Erzgebirges. Auch die Bewohner von Burg Lauterstein hatten sich vor den schwedischen Reitern, die das Pockautal hinaufkamen, in Sicherheit gebracht. Die leerstehende Burg wurde am 1639 von ihnen angezündet und brannte bis auf die Grundmauern ab. Seitdem ist die Burg Lauterstein nur noch als Ruine erhalten.      



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