Schloss Luga
Das Schloss Luga nördlich von Bautzen ist auch auf den zweiten und dritten Blick nicht als Schloss zu erkennen. Das Gebäude ist zwar nicht beschädigt, aber doch so schlicht, dass es als einfaches Wohnhaus ein Mauerblümchendasein im Ort fristet. Aber das war nicht immer so. Einst schmückten das Schloss auf der Hofseite zahlreiche Sandsteinfiguren von keinem Geringeren als Balthasar Permoser. Darstellungen der sechs antiken Götter Flora, Ceres, Vulkanus, Apollo und zwei Plastiken des Bacchus standen im 18. Jahrhundert an diesem Ort. Zu dieser Zeit besass Hans Fabian von Ponickau das Schloss Luga. Als kursächsischer Rat und Amtshauptmann hatte er wohl die nötigen Beziehungen, sich diese Plastiken aufstellen zu können. Initialien an den einstigen Wirtschaftshäusern deuten auf die Familie von Schönberg hin. Die Familie war nach 1781 auch auf Luga ansässig. Ab 1916 war Luga in bürgerlichem Besitz, unter anderem auch im Besitz von Dr. Lauterbach, dem Besitzer der Lauchstätter Heilquellen. Die stirnseitigen Anbauten am Schloss kamen im 19. Jahrhundert dazu. 1945 wurde Luga enteignet. Heute ist die Show vorbei. Die Figuren kamen 1950 zum Schloss Königsbrück. Das Schloss wurde zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut. Wenigstens ist es somit nicht dem Verfall preisgegeben.      



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