| | Das Örtchen Neustädtel muss man schon ziemlich sorgfältig suchen, um es zu entdecken. Es besteht gerade mal aus dem Rittergut, einer Mühle und einigen kleineren Häusern. Möglicherweise ist seine Verborgenheit der Grund dafür, dass das Gut nie enteignet wurde und auch in der DDR in adeligem Besitz verblieb. 1508 wurde der Name erstmals erwähnt. Er stammt aus der Errichtung einer slawischen Burgstätte. Das Herrenhaus mit dem Schmuckgiebel wurde um 1700 errichtet und steht auf den Resten eines älteren Vorgängerbaus. Das Mansarddach ist schiefergedeckt. Die auf dem Dach angebrachte und mehrfach erneuerte Kartusche beinhaltet die Jahreszahl 1649 und die Initialien J.A.v.Z., welche auf den ehemalien Besitzer Johann Adolph von Zezschwitz hindeuten. Er war möglicherweise Bauherr des Hauses und verstarb 1699. Zum Rittergut gehört ein ausgedehnter Park. Das Gut war im 18. und 19. Jahrhundert auch in bürgerlichem Besitz. Erst später fiel es an adelige Besitzer zurück. Prominente Besitzerin war zu Beispiel Elisabeth von Wilcke. Sie war in Uhyst Deutschlands erste Bürgermeisterin. Dorli von Breitenbuch überdauerte als adelige Besitzerin den Umschwung nach dem Krieg, nachdem ihr Gemahl 1945 einem polnischen Heckenschützen zum Opfer fiel. Sie starb erst 1992 und vererbte das Gut an ihren Neffen Bernd von Breitenbuch, welcher noch heute im Rittergut residiert. | | | |