Schloss Sonnenstein

Das Felsplateau des Sonnensteins erhebt sich über der Altstadt Pirna. Die Pirnaer Burg, heute Schloss Sonnenstein, wurde vermutlich um 1200 gegründet und 1269 erstmals urkundlich erwähnt. Sie diente lange Zeit als Festung. Im Mittelalter war die Burg Pirna eine Grenzburg zwischen Sachsen und Böhmen. Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Eigentümer auf der Burg. So war sie 1293 bis 1405 im Besitz der böhmischen Herrscher. 1405 gelangte die Burg in Besitz des Meißner Markgrafen Wilhelm I. 1678 eröffnete bereits eine Schlossschänke. Hier wurde ein eigenes Bier gebraut, was für Unmut beim Pirnaer Rat sorgte (Pirnaischer Bierzwang). Nach 1764 hatte Sonnenstein an militärischer Bedeutung verloren. Im Jahr 1811 wurde die "Sächsische Heil- und Versorgungsanstalt für Geisteskranke" gegründet. Bis 1939 existierte diese auf dem Sonnenstein. 1939 wurde sie aufgelöst. Bis 1942 war Sonnenstein dann ein düsterer Ort. Hier wurden ca. 15000 Menschen in den Tod geschickt. Die sogenannte "Euthanasie"- Anstalt wurde im Sommer 1942 aufgelöst. Von 1942 bis zum Kriegsende nutzte man die Anlage als Wehrmachtslazarett. In der Zeit von 1945 bis 1949 dienten das Schloss und die umliegenden Gebäude noch als Flüchtlingslager. Auch eine Polizeischule war bis 1954 auf dem Sonnenstein ansässig. Ab 1954 bis 1991 wurde das Gelände und die Gebäude des ehemaligen Anstaltsbereiches vorwiegend für betriebliche Zwecke des Industriebetriebes Strömungsmaschinen Pirna genutzt. Im Schlossbereich befand sich anschließend von 1991 bis 1997 eine Werkstatt für behinderte Kinder und Jugendliche. Auch die schon 1678 existierende Schlossschänke ist uns erhalten geblieben und hält nach wie vor Bier (wenn es auch kein "selbstgebrautes" mehr ist), für ihre Besucher bereit.      



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