Ruine Keulenberg
Die nordwestliche Felskuppe des 413 m hohen Keulenberges unweit von Oberlichtenau trägt die Reste eines früheren Berg- und Jagdschlösschens. Im Jahre 1733 ließ der Rittergutsherr Christian Gottlieb von Holtzendorf, der auch Besitzer des Schlosses in Oberlichtenau war, auf Veranlassung seiner Gemahlin Friedericke Sophia dieses Berghäuschen errichten. Es diente wohl weniger der Jagd, als mehr der Repräsentation. Das Bergschlösschen aus Granit und Ziegeln war einst sechseckig und besaß zwei Etagen. Wunderbare Freskenmalereien sollen die Innenwände geziert haben. Jährlich wurde am "Maria Heimsuchungstag" (2. Juli) im Bergschlösschen und auf dem davor liegenden Platz ein grosses Fest abgehalten. Dieses mehrtägige Spektakel mit Scheibenschiessen erfreute sich grosser Beliebtheit, erhielt doch der Schützenkönig einen silbernen, innen vergoldeten, Ehrenbecher mit Wappen und Namenszug sowie eine Summe von 8 bis 10 Talern. Im Jahre 1804 wurde der letzte Becher vergeben. Der damalige Rittergutsherr, Maximilian von Oerzen, besass nicht mehr die nötigen Mittel dazu. 1818 erfuhr das Bauwerk in Vorbereitung auf das bevorstehende 50jährige Regierungsjubiläums des Königs von Sachsen eine gründliche Renovierung. Doch die Freude dauerte nicht lange. Am 18. Dezember 1833 raste ein Orkan über den Berg und riss das halbe Schlösschen in die Tiefe. Seit dem ist die Ruine ein Wahrzeichen des Keulenberges.      



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