Herrenhaus Wegefarth
Im Umland von Freiberg gibt es nur wenige mittelalterliche Herrensitze. Zu ihnen gehört Wegefarth. Ein Nicolaus de Wegeforthe war 1340 Grundherr im Dorf. Eine wichtige Handelsstrasse nach Freiberg führte duch den Ort. In den vergangenen Jahrhunderten wechselten oft die Besitzer. Unter anderem waren hier die Adelsfamilien von Hartitzsch, von Berbisdorf und von Schönleben ansässig. 1808 ging das Anwesen von der Familie von Schönleben in bürgerlichen Besitz über. 1812 war im ehemaligen Herrenhaus eine Baumwollspinnerei untergebracht, welche 1869 abbrannte. Mit dem alten Gebäude verschwanden auch die umbauten Reste eines Turmes aus dem 16. Jahrhundert. 1870 wurde der Neubau des Herrenhauses in heutiger Form angelegt. 1918 kaufte der Fabrikant Oskar Weidenmüller das Gut und verlieh dem Herrenhaus durch einen Umbau ein schlossartiges Aussehen mit barocken Anleihen. Seine Initialien OW schmücken noch heute das Eingangsportal. In Herrenzimmer ist noch die ursprüngliche Holzvertäfelung erhalten. Zum Garten hin schliesst sich ein Wintergarten an. Wohl finanziell etwas unter Druck geraten veräusserte Oskar Weidenmüller das Anwesen an Kurt Fickendey, welcher das Herrenhaus 1945 infolge der Bodenreform wieder verlor. Das Gut wurde an Neubauern verteilt und im Herrenhaus wurde ein Kinderheim und 1958 ein Lehrlingswohnheim eingerichtet. 1980 wurde ein grosser Küchentrakt angebaut, der auch nach Schliessung des Gebäudes noch das gesamte Umland mit Speisen versorgte. Das Herrenhaus gehört nun der Gemeinde und steht zur Veräusserung.       



Home
      Inhalt       Atlas       Textsuche       Kontakt