Das Städtchen Berggiesshübel hat eine lange Geschichte als Bad- und Kurort. 1722 begann der Bau des Badehauses "Johann-Georgen-Bad". 1897 erwarb der Kommerzienrat Eschebach aus Dresden das Gut Friedrichsthal. Berggießhübel wurde Anziehungspunkt für viele Badegäste. Das Schloss Friedrichsthal wurde 1949 umgebaut. Es stand nun als Kur- und Bettenhaus für die Patienten offen. Nach einer umfassenden Rekonstruktion war das Schloss in den psychosomatischen Bereich der Median-Klinik integriert. Seit 2006 bemüht sich die neue Pächterin Kerstin Kays darum, das seit 2004 leerstehende Gebäude mit Leben zu erfüllen. Es soll zum Veranstaltungszentrum der Stadt Berggiesshübel werden.
Der Hammer Giessenstein wurde 1472 als "der Hammer niedwendig" Gottleuba das erste mal erwähnt. Bad Gottleuba ist der Nachbarort von Berggiesshübel. 1551 erfolgte die erste urkundliche Niederschrift als Giessenstein. Der Landesherr Hans Georg der Bärtige (1500 - 1539) überließ 1520 im Rahmen eines ausführlichen Vertrages einem gewissen Hans Rabe eine Schmelzhütte, in welcher dieser bereits Eisenguß hergestellt hatte. In Giessenstein stand somit um 1520 der erste Holzkohlehochofen Sachsens. Hier war die Geburtsstätte des sächsischen Eisengusses. 1541 verlegte Hans Rabenach einem Streit mit seinem Herrn Walzig von Bernstein (Bärenstein) seine Gießerei nach Hütten bei Königstein, die jedoch wirtschaftlich keine Bedeutung erlangte. 1550 entstand ein Vorwerk, zu dem einige Dörfer der Umgebung gehörten. 1579 ist Rudolf von Bünau Erbherr. 1674 endet die Herrschaft der Bünaus und damit auch die Eisengießerei auf Giessenstein. Nachfolgend wird Bernhard Adolph Metzsch zu Görßdorff mit dem Vorwerk Giessenstein belehnt. 1689 wurden die Gutsgebäude bei einem Brand stark beschädigt. 1828 wird hier auch eine Brauerei erwähnt. 1936 wird das Gut Giessenstein nach Gottleuba eingemeindet. Vom einstigen Hüttenwerk existiert heute nichts mehr. Das Schloss ist heute weitestgehend wiederhergestellt, steht aber leider leer.