Bier selbstgebraut (Extrakt)
   
 

Haben Sie schon einmal probiert, selbst Bier zu brauen? Natürlich kann man sich die Mühe machen selbst Hopfen zu kochen und eine Braumaische zu kreieren. Ganz Eifrige mälzen vielleicht auch ihre Gerste selbst. Ich habe erst mal ganz klein angefangen und habe trotzdem sehr wohlschmeckende Biere zu Stande gebracht. Jedenfalls habe ich immer ganz viele Freunde, wenn eine Charge zur Verkostung ansteht...

Im Folgenden beschreibe ich Ihnen meine Erfahrungen im Extraktbrauen.

Und das geht so:

Trinken Sie eine Zeit lang bewußt Bier, welches in Bügelflaschen verkauft wird.
An dieser Stelle einen herzlichen Gruß an meinen Hardware (Flaschen)-Sponsor:

Brauerei Mönchshof in Kulmbach...

Wenn Sie zwei Kästen geschafft haben - also nach ca. zwei Tagen - reinigen Sie die Flaschen gründlich und kochen Sie die Dichtgummis kurz aus. Nach dem Reinigen der Flaschen sterilisieren Sie diese im Backofen ca. 15 min. bei rund 120°C. Die Flaschen dürfen sich im Ofen keinesfalls berühren! Sauberkeit ist beim Brauen sehr wichtig. Eine Essigfliege kann Ihnen schon alles verderben!

Gerätschaften zum Bierbrauen

Es gibt einige Firmen und Versandhäuser, die Ihnen für teures Geld einfache "Bierkits" andrehen wollen - alles Quatsch! Das können Sie sich selbst herstellen. Kaufen Sie sich eine Kunststofftonne mit Deckel, die ca. 25 Liter faßt. Sie muß lebensmittelecht sein, das heißt irgendwo muß dieses Zeichen mit dem Messer und der Gabel auftauchen. Kaufen Sie nun einen geeigneten Ablaufhahn. Messen Sie den Gewindedurchmesser und bohren Sie ein entsprechendes Loch in den Behälter. Achten Sie darauf, daß die Bohrung ca. 3 bis 4 cm über dem Boden angebracht wird. Darunter soll sich später die Hefe absetzen. Diese wird nicht mit abgefüllt. Befestigen Sie den Hahn nach gründlicher Säuberung mit zwei Dichtungen! Sie brauchen noch einen langen Rührlöffel und einen Kloßheber zum Schaumabschöpfen. Jetzt sind Sie bereit.

www.braupartner.de

Im Internet kann man z.B. bei www.braupartner.de sogenannte Bierextrakte (Bild oben) bestellen. Eine solche Dose reicht für ca. 20 Liter Bier, kostet ca. 10,-€ und ist in verschiedenen Sorten erhältlich. Die Dosen enhalten fertig gehopftes Malzextrakt und eine Tüte Trockenhefe. Eine Brauanleitung liegt bei. Kaufen Sie dazu zwei Tüten Zucker. * Dieser wird später in Alkohol umgewandellt. Jetzt kann´s losgehen. Sind Sie auch schon ganz aufgeregt?

Bringen Sie ca. 2 Liter Wasser zum Kochen. Füllen Sie den Inhalt der Extraktdose in den selbstgebauten Braukübel. Gießen Sie das kochende Wasser darüber und spülen Sie mit dem Wasser auch die Reste des zähflüssigen Extraktes aus der Dose. Rühren Sie kräftig um, bis sich das Extrakt komplett aufgelöst hat. Bringen Sie erneut 2 Liter Wasser zum Kochen und lösen Sie darin 1 1/2 Tüten Zucker auf. * Gießen Sie diese sogenannte Würze zu dem gelösten Extrakt in den Kübel. Rühren Sie wieder kräftig um. Gießen Sie nun kaltes Wasser bis ca. 3 cm unter dem Rand in den Kübel. Rühren Sie noch einmal käftig durch, decken Sie den Kübel ab und lassen Sie den Inhalt auf Zimmertemperatur abkühlen. Geben Sie in der Zeit die Trockenhefe in eine Tasse mit lauwarmem Wasser (nicht über 30 °C, das verträgt sie nicht) und lösen Sie diese darin auf. Geben Sie die Hefe in den Kübel und rühren Sie leicht um. Decken Sie den Kübel ab! Achten Sie auf eine Umgebungstemperatur von ca. 18°C.


Vier Szenen des Brauvorgangs

  • Bild 1: Einfüllen des Malzextraktes in den Braubehälter
  • Bild 2: Einfüllen des Zuckers zum Aufkochen *
  • Bild 3: Zugabe der Trockenhefe in lauwarmes Wasser
  • Bild 4: Erste Schaumbildung nach wenigen Stunden
  • Wenn alles glatt gegangen ist, bildet sich nach ein paar Stunden ein Schaumteppich auf dem Sud. Schöpfen Sie regelmäßig die braunen Hefeflecken aus dem Schaum. Achten Sie wieder auf peinliche Sauberkeit. Nach ca. einer Woche läßt die Gärung nach. Lassen Sie den Sud noch eine zweite Woche ruhen. Danach wird abgefüllt.

    Beim Abfüllen ist Schaumbildung möglichst zu vermeiden.

    Geben Sie in die gereinigten Flaschen mittels eines Trichters ca. einen Kaffeelöffel voll Zucker. Dieser wird zur Nachgärung benötigt, damit das Bier schön spritzig wird. Füllen Sie nun vorsichtig Flasche für Flasche mit dem Jungbier ab. Nutzen Sie dazu wieder einen Trichter und halten Sie die Flasche schräg, um unnötige Schaumbildung zu vermeiden. Achten Sie auch darauf, daß die Hefe, die sich am Boden des Kübels abgesetzt hat, nicht aufgewirbelt wird. Die verschlossenen Flaschen sollten Sie nach ca. zwei Tagen kurz lüften, um Überdruck zu vermeiden. Lagern Sie das Bier danach mindestens einen Monat kühl. Dunklere Biersorten brauchen zur Reifung etwas länger. Die optimale Reifezeit liegt bei ca. zwei Monaten. Das Bier hält sich aber wesentlich länger.

    Nun probieren Sie mal: PLOPP!! Glückglückglück - ahhh! Na, habe ich zu viel verprochen?

    Wohl bekomm´s!

    * Die Verwendung von Zucker entspricht nicht dem Deutschen Reinheitsgebot. Man spricht dann nur noch von "naturreinem Brauen". Zucker wird zwar in Alkohol umgewandelt, hat aber keinen "Körper". Die Zugabe von Malzextrakt statt Zucker ist dem Geschmack eher zuträglich. Dieser wird auch ungehopft angeboten.

    Sie sehen, es gibt immer etwas zu verbessern und zu experimentieren. Und wenn Ihnen einige solcher Extraktbiere gelungen sind, wächst natürlich irgendwann der Wunsch, einmal einen richtigen Sud mit Malz und Hopfen anzusetzen. Dass auch das Brauen mit einer echten Maische kein Hexenwerk ist, erfahren Sie hier.

    Wenn Sie eine Flasche mit diesem Etikett sehen, dann stammt sie aus meiner Brauerei.

    Weitere Tipps und Tricks bekommen Sie in diesem Brauerforum.

    Wichtiger Hinweis:
    Die Herstellung von Bier muß grundsätzlich beim zuständigen Hauptzollamt angemeldet werden. Zwar sind monatlich 20 Liter Bier steuerfrei herzustellen, wenn jährlich 20 hl nicht überstiegen werden. Die Brautätigkeit unterliegt aber trotzdem einer Meldepflicht. (Biersteuergesetz §3 Abs. 3 und Biersteuerverordnung §2 Abs. 1 u. 2)

     







       
     
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      Aktualisierung
    01. Januar 2013